Samstag 20. September 2025

Entsetzte Reaktionen auf Priestermord in Frankreich

Kerzen

Der brutale Mord am französischen Priester Jacques Hamelan (85) in Saint-Etienne-du-Rouvray nahe Rouen am 26. Juli 2016 hat zu zahlreichen entsetzten Reaktionen aus Kirchen und Politik geführt.

Zwei Männer hatten am Dienstagvormittag eine katholische Kirche in der Stadt Saint-Etienne-du-Rouvray nahe Rouen gestürmt und fünf Menschen, die dort eine Messe feierten, als Geiseln genommen. Polizeiangaben zufolge gingen die Täter mit äußerster Brutalität vor. Sie schnitten dem 85-jährigen Priester Pere Hamel die Kehle durch. Medienberichten zufolge sollen sie diese Tat gefilmt haben. Eine weitere Geisel (86) wurde schwer verwundet, befindet sich aber mittlerweile nicht mehr in Lebensgefahr. Als die Angreifer die Kirche gegen 11 Uhr verließen, wurden sie von der Polizei erschossen. Die Terrormiliz IS hat Medienberichten zufolge die Verantwortung für den Anschlag übernommen.

 

Er sei "zutiefst erschüttert darüber, dass dieser Akt der Gewalt in einer Kirche während eines Gottesdienstes stattfand, einer liturgischen Handlung, die den Frieden von Gott erbittet", heißt es in einem Beileidstelegramm des Papstes am Dienstag an den Erzbischof von Rouen, Dominique Lebrun. Franziskus schließe sich dem Gebet der Angehörigen, der Pfarrei und der Diözese an, so das von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichnete Schreiben. Zugleich bitte er Gott, dass sich in dieser neuerlichen Prüfung alle vom Gedanken der Versöhnung und der Brüderlichkeit leiten ließen.

Der Erzbischof der Diözese Rouen, in der die Bluttat geschah, Dominique Lebrun, sprach von einem weiteren Blutbad, das tief betroffen mache. "Ich weine zu Gott - mit allen Menschen guten Willens", betonte er am Rande des Weltjugendtages in Krakau.

Der Vorsitzende der Französischen Bischofskonferenz, Erzbischof Georges Pontier, unterstrich: "Diese Tragödie, die in einer Kirche stattfand, erschüttert und stört die Einheit der Franzosen." Auch die Union der islamischen Organisationen in Frankreich (UOIF) erklärte, eine Attacke auf eine Kirche sei eine Attacke auf alle Orte des Kultes.

Kardinal Christoph Schönborn warnte am Rande des Weltjugendtages in Krakau vor Racheakten und Gegenschlägen mit denselben Waffen, die nur "noch mehr Verhärtung" bezwecken würden. Christen müssten alles daran setzen, den "Kreislauf des Hasses zu durchbrechen", was durch die gewaltfreie Frohbotschaft Jesu möglich sei.

Ähnlich reagierte auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx: "Gläubige, zum Gottesdienst in einer Kirche versammelt, wurden zum Opfer einer schrecklichen Gewalttat. Hier soll Hass zwischen den Religionen geschürt werden. Dem werden wir widerstehen und uns der Atmosphäre von Hass und Gewalt nicht anschließen."



Politik: "Barbarischer Angriff"


Der französische Ministerpräsident Manuel Valls verurteilte den "barbarischen Angriff" über Twitter. "Ganz Frankreich und alle Katholiken sind getroffen. Wir werden uns dagegen vereinen."

Betroffen reagierten auch österreichische Politiker auf den Mordanschlag. Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) zeigte sich "erschüttert über die bestialische Tat". Er übte gleichzeitig indirekte Kritik an der Ansicht, der derzeitige Terrorismus in Europa hänge mit der Flüchtlingskrise zusammen. Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) erklärte "volle Solidarität mit Frankreich" und betonte, dass Europa nun "mehr denn je gemeinsam gegen den internationalen Terrorismus kämpfen" müsse, wie er am Dienstag via Facebook und Twitter mitteilte. Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) zeigte sich angesichts der "barbarischen Attacke" "entsetzt". Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) sprach von einem "Anschlag auf die Religionsfreiheit und die Bevölkerung, die den katholischen Glauben lebt", wie er der Austria Presse Agentur (APA) in einem Statement mitteilte.

Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier erklärte: "Der fanatische, mörderische Hass macht jetzt noch nicht einmal Halt vor Gotteshäusern und Gläubigen."

 

Kathpress

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