Freitag 19. September 2025

Empfang für Medienschaffende

Der traditionelle Medienempfang von Bischof Manfred Scheuer am 10. Juni 2025 war vom Grazer Amoklauf überschattet. Die Begegnung zwischen Medienschaffenden und Diözesanvertreter:innen begann mit einem gemeinsamen Gebet. 

Der Empfang für Medienschaffende im Linzer Domcenter war ein Dankeschön für die mediale Begleitung der Katholischen Kirche in Oberösterreich und bot den Journalist:innen, die zahlreich erschienen und zum Teil auch aus anderen Bundesländern angereist waren, die Möglichkeit, mit Bischof Scheuer und Vertreter:innen der Diözesanleitung ins Gespräch zu kommen.

 

Angesichts des Amoklaufs an einer Schule in Graz eröffnete Gastgeber Bischof Manfred Scheuer den Abend mit einem Gebet. Der sichtlich betroffene Bischof lud die Vertreterinnen und Vertreter von Medien und Kirche in Oberösterreich ein, für die Opfer der Bluttat in Graz und ihre Angehörigen ein Vaterunser zu sprechen.

 

„Wir denken an die Toten. Unser Mitgefühl gilt den Eltern, den Großeltern, dem Lehrerkollegium, den Mitschülerinnen und Mitschülern, den Freunden und den Einsatzkräften“, so Bischof Scheuer wörtlich. Jedes Wort sei angesichts der Tragödie von Graz „zu wenig oder zu viel, falsch und fehl am Platz“.

 

Bischof Manfred Scheuer bedankte sich bei den Journalist:innen für einen 'sorgsamen Journalismus.

Bischof Manfred Scheuer bedankte sich bei den Journalist:innen für einen "sorgsamen Journalismus, für Einfühlungsvermögen und für den Verzicht auf Skandalisierungen". / © Diözese Linz / Hermann Wakolbinger

 

Ein solches Ereignis sei auch eine Belastung für Journalistinnen und Journalisten, so der Bischof weiter: „Wie soll man darüber berichten? Wie kommt man der Informationspflicht nach, wie bezeugt man Empathie? Schafft man die Balance zwischen der gebotenen Sachlichkeit und dem Bedürfnis nach Geschichten? Kann man hier überhaupt angemessene Ausgewogenheit erreichen? Wie kann man über ein Ereignis Tausende von Zeichen schreiben, wenngleich bewusst ist, dass Worte überflüssig sind?“ Auch Journalistinnen und Journalisten kämen hier an ihre Grenzen. Und er wolle diesen seinen Respekt ausdrücken für ihre – auch emotional belastende – Arbeit.

 

Er wolle Danke sagen für einen „sorgsamen Journalismus, für Einfühlungsvermögen und für den Verzicht auf Skandalisierungen“. Und er danke für einen „behutsamen Umgang mit Sprache und Sprachlosigkeit“, so der Bischof und in Richtung der Medienschaffenden wörtlich: „Ich danke Ihnen für die Abwägung darüber, was geschrieben werden kann und was ungeschrieben bleiben muss. Ich danke Ihnen, dass Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sind."

 


Junge Menschen brauchen „Lebensplatz, Verankerung im Leben und Zugehörigkeit“

 

Bischof Manfred Scheuer, der in diesen Wochen in etlichen Pfarren Jugendlichen das Sakrament der Firmung spendet, thematisierte auch die Verantwortung der Gesellschaft jungen Menschen gegenüber. „Die Gesellschaft schuldet der Jugend ein gutes Lebensfundament und einen guten Start ins Leben. Dazu gehören Lebensmut und Lebensfreude, Selbstwissen, Selbstachtung und Selbstvertrauen. Junge Menschen sollen wissen, wer sie sind, was sie wollen, was sie können, wenn sie im Leben einen guten Weg gehen möchten“, so der Bischof. Unsicherheit sei ein großes Thema, was auch in den Texten vieler deutschsprachiger Popsongs deutlich würde. 
Junge Menschen bräuchten zu einem erfüllten Leben eine Lebensrichtung, eine Lebenstiefe, Lebenskraft, ein „Warum“ im Leben. „Und sie brauchen einen Lebensplatz, eine Verankerung im Leben mit wichtigen Bezugspersonen, mit wichtigen Tätigkeiten, mit dem Wissen um Zugehörigkeit. Sie brauchen die Zusage: Du kannst etwas! Wir brauchen dich! Du gehörst dazu! Sie brauchen die Anerkennung durch Gruppe von Gleichgestellten, Anerkennung durch Begleiterinnen und Begleiter, Anerkennung durch Gruppen, denen sie angehören, Anerkennung auch durch erbrachte Leistung“, unterstrich Scheuer.

 

Bischof Manfred Scheuer bedankte sich bei den Journalist:innen für einen "sorgsamen Journalismus.
Ansprache Bischof Manfred Scheuer.
v.l.: Generalvikar Severin Lederhilger, OÖ Presseclub Präsidentin Christine Haiden, Bischof Manfred Scheuer und Chefredakteur der Kirchenzeitung Heinz Niederleitner.

© Diözese Linz / Hermann Wakolbinger

 


Kommunikation braucht Wertschätzung

 

Der Bischof wies auf die Bedeutung einer wertschätzenden Kommunikation hin und meinte, an die Medienschaffenden gewendet: „Ihr Dienst mit den Worten, die Sie verwenden, und dem Stil, den Sie pflegen, ist von großer Bedeutung. Kommunikation ist nämlich nicht bloß die Übermittlung von Informationen, sondern Schaffung einer Kultur menschlicher und digitaler Umgebungen, die zu Räumen des Dialogs und des Austauschs werden. Und angesichts der technologischen Entwicklung wird diese Aufgabe zusehends notwendiger. Es braucht Ehrfurcht vor dem Leben und es braucht Wertschätzung. Der Mangel an Wertschätzung ist eine der häufigsten Ursachen auch von Kriminalität, wie Psychiater betonen.“ Besonders die künstliche Intelligenz mit ihrem großen Potential erfordere Verantwortung und Urteilsvermögen, damit sie zum Wohle aller eingesetzt werde. „Und diese Verantwortung betrifft alle, je nach ihrem Alter und ihrer Rolle in der Gesellschaft. Danke, dass Sie als Medienschaffende dieser Verantwortung nachkommen.

 

Ansprache von Bischof Manfred Scheuer zum Nachlesen

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